FDP und AWO im Gespräch

Der Einrichtungsleiter des AWO Seniorenzentrums in Partenstein, Ludger Schuhmann lud die Sozialpolitiker MdB Miriam Gruß und Kreisrat Wolfgang Kuhl zu einem Besuch am 16.07.2013 in seine Einrichtung nach Partenstein ein. Bei dem Besuchstermin, an dem auch der 1. Bürgermeister der VG Partenstein, Stephan Amend, und die Pflegedienstleiterin des AWO Seniorenzentrums, Erika Binder, teilnahmen, ging es in erster Linie darum, wie man dem aktuellen aber auch dem zukünftigen Fachkräftemangel in den Alten- und Pflegeeinrichtungen entgegensteuern kann. Einig waren sich die Politiker und der ebenfalls eigens für diesen Termin dafür nach Partenstein gekommene AWO Bezirksgeschäftsführer Martin Ulses darin, dass ein wichtiger Baustein vor allem darin besteht, die gesellschaftliche Aufwertung des Berufsbildes der Altenpflegerinnen und Altenpfleger voran zu treiben. Da der Bedarf an Alten- und Pflegeeinrichtungen in der Zukunft rapide zunehmen wird, müssen darüber hinaus auch die Rahmenbedingungen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gleichgestaltet werden. So ist es nach Ansicht von Ulses problematisch, dass am gemeinsamen Markt ungleiche Wettbewerbsvoraussetzungen bzw. Gegebenheiten zwischen kommunal betriebenen Senioreneinrichtungen und öffentlich-rechtlichen/privaten Einrichtungen vorliegen. Hier sollte die Politik für gleiche Rahmenbedingungen sorgen, damit nicht finanzielle Ressourcen, sondern die Qualität der Einrichtungen die Auswahlkriterien für aufzunehmende Menschen sind. MdB Gruß erinnerte in diesem Zusammenhang daran, das gerade die Finanzausstattung im Demenzbereich in dieser Legislaturperiode erhöht worden sei. Auch Sie wisse, dass dies ein erster Schritt sei, dem weitere folgen müssten. Zum Fachkräftemangel regte Kreisrat Kuhl einen nationalen Aktionsplan an. Einen solchen gab es in den sechziger Jahren für die Automobilindustrie als von Regierungsseite im Ausland Fachkräfte angeworben wurden. „Wenn uns die alten und hilfsbedürftigen Menschen wirklich so wichtig sind wie wir immer bekunden, sollte die Regierung einem solchen Vorhaben positiv gegenüber stehen“, so Kuhl. Hierbei würde nicht nur den Pflegeheimbewohnerinnen und -bewohnern, geholfen, sondern auch denjenigen Menschen, die in den benachbarten Ländern zwar eine gute Ausbildung hätten, aber dort arbeitslos sind. Hierbei handelt es sich oftmals um engagierte und qualifizierte junge Leute. Kuhl betonte allerdings, dass eine wichtige Vorrausetzung, Deutschkenntnisse in angemessener Form, vorhanden sein sollte. Alle Beteiligten waren sich zum Schluss des Gespräches einig, dass die Politik, die das Problem der mangelnden Fachkräfte auch erkannt hat, keine Sonntagsreden mehr halten darf sondern handeln muss. Kuhl betonte, „wer montags die Akademisierung der Pflegekräfte fordert, dienstags die arbeitslosen Frauen von Schlecker in die Heime schicken will, mittwochs und donnerstags Inder und Rumänen abwechselnd zu Pflegehelfer ausbilden lassen will, darf sich nicht wundern, wenn ihn die Bevölkerung am Freitag nicht mehr versteht.

Gesprächsrunde v.l.n.r.   Kreisrat und FDP Landtagskandidat Herr Wolfgang Kuhl Pflegedienstleiterin  Frau Erika Binder 1.Bürgermeister der VG Partenstein Herr Stephan Amend Einrichtungsleiter Ludger Schumann Frau MdB Miriam Gruß AWO Bezirksgeschäftsführer Martin Ulses

Gesprächsrunde v.l.n.r.
Kreisrat und FDP Landtagskandidat Herr Wolfgang Kuhl
Pflegedienstleiterin Frau Erika Binder
1.Bürgermeister der VG Partenstein Herr Stephan Amend
Einrichtungsleiter Ludger Schumann
Frau MdB Miriam Gruß
AWO Bezirksgeschäftsführer Martin Ulses

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